Neustart gelungen

Foto: NSG-Verwaltung

Junior Ranger im Wildnisgebiet Königsbrücker Heide 

 

Zehn naturinteressierte Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 11 Jahren lernen künftig 1 Mal im Monat mehr über die beeindruckende Wildnis vor der eigenen Haustür. Das Programm findet als Ganztagsangebot (GTA) in Kooperation mit der Grundschule Königsbrück statt. Zusammen mit der hauptamtlichen Naturschutzwacht, den Rangern, und der Umweltbildnerin der NSG-Verwaltung sollen Sinne geschärft und Besonderheiten zur Arten- und Lebensraumvielfalt des Wildnisgebietes beleuchtet werden.

 

Neben der Wissensvermittlung steht das Aktivwerden und Ausprobieren im Vordergrund. Das gemeinsame Naturerleben soll bei den Kindern nachhaltige Eindrücke hinterlassen und dazu beitragen, sich auch künftig für die Natur ihrer Heimat einzusetzen.

 

Die Pressemitteilung der NSG-Verwaltung finden Sie hier.


Wildnis schützen und naturschonend forschen

Foto: NSG-Verwaltung

Neues Konzept für Monitoring und Forschung

 

Die Naturschutzgebietsverwaltung Königsbrücker Heide /Gohrischheide Zeithain betreut und verwaltet im Rahmen ihrer Aufgabe als Naturschutzfachbehörde die Entwicklung des Wildnisgebietes Königsbrücker Heide sowie des Naturschutzgebietes Gohrischheide/Elbniederterrasse Zeithain. Auf ca. 3.815 ha finden gezielte Pflegemaßnahmen statt, um bestimmte Lebensraumtypen oder Arten zu fördern und/oder zu erhalten. Wie sich die einst militärisch genutzten, offenen und halboffenen Flächen entwickeln, welche Lebensräume dominieren oder welche Arten zukünftig auch unter der Herausforderung des Klimawandels vorkommen, das soll in den kommenden Jahren wissenschaftlich und möglichst störungsarm im Rahmen eines neuen Konzeptes für Monitoring und Forschung in beiden Schutzgebieten begleitet werden. Im Konzept werden Monitoringvorhaben, Aufnahmemethoden und Rhythmus für die jeweiligen Untersuchungen in den nächsten 10 Jahre festgelegt. Neben der Fortführung standarisierter Verfahren wie zum Beispiel bei der Erfassung der Avifauna (Vogelwelt) und der Wildtierpopulation werden auch Aufnahmeverfahren verfeinert und neue Arten beleuchtet.

 

In den kommenden Jahren sollen neben Biber und Fledermäusen unter anderem auch die Wildkatze im Fokus stehen. Nach einzelnen Hinweisen auf ein mögliches Vorkommen in beiden Schutzgebieten, soll nun aller 3 Jahre ein Monitoring durchgeführt werden. 

 

Die Pressemitteilung der NSG-Verwaltung finden Sie hier.


Windwurfflächen - Die Ruhe nach dem Sturm?

Foto: Jessica Holland

Ein heftiges Sturmtief brachte 2018 in der Königsbrücker Heide auf einer 13 Hektar großen Fläche viele der dort wachsenden Kiefern zu Fall. Das Totholz der umgestürzten Bäume liegt heute noch. Statt „aufzuräumen“, wurde damit begonnen, die Vögel auf der Fläche zu erfassen. Warum? Weil es gar nicht so ruhig ist auf der Windwurffläche. Im Gegenteil singen und brüten hier zahlreiche Arten, weitere kommen zur Nahrungssuche. Insgesamt waren es dieses Jahr mehr als fünfzig. Die Auswertung der bisher vorliegenden Ergebnisse hat gezeigt: „Natur Natur sein lassen“ ist aus Sicht des Naturschutzes eine lohnende Option. Der Vergleich zu dem vorher monotonen Kiefernforst liefert den Beweis. Mit der Zunahme an Strukturen durch das liegende Totholz, aufgeklappte Wurzelteller und schräg stehende Bäume hat sich der Lebensraum für viele Arten verbessert. Dadurch hat sich nicht nur die Artenvielfalt deutlich erhöht, auch seltene und stark gefährdete Vogelarten wie der Ziegenmelker und der Raubwürger brüten erfolgreich. Bis zu dreißig Prozent des Artbestandes sind auf der Roten Liste der gefährdeten Arten vertreten. Inzwischen wachsen junge Bäume und Sträucher zwischen dem Totholz. Es scheint, als würden auch Käfer- und Pflanzenarten von den besonderen, neuen Bedingungen profitieren. Das ergeben erste Auswertungen zu dem Vergleich mit einer von Totholz beräumten Windwurffläche der Pflegezone. Durch diese Ergebnisse bestätigt, wird das Monitoring fortgeführt, um weitere Erkenntnisse zur Flächenentwicklung und deren naturschutzfachlichen Wert zu gewinnen. Ziel soll es sein, mithilfe der Versuchsflächen herauszufinden, wie die Natur auf solche Ereignisse reagiert und wie mit solchen Flächen am besten umzugehen ist. Das ist insbesondere im Wildnisgebiet gut möglich, wo Prozesse ungestört ablaufen können. Um diese auch für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen, gibt es geführte Touren in das Gebiet und zahlreiche weitere Veranstaltungen, wie zum Beispiel Vorträge.

 

Jessica Holland (Die Autorin ist ehrenamtlich für die NSG-Verwaltung tätig)

 

Aktuelle Ergebnisse der Brutvogelkartierung in Sachsen stellt Dr. Winfried Nachtigall von der Vogelschutzwarte Neschwitz beispielsweise bei seinem Vortrag am 22. Oktober 2025 in der NSG-Verwaltung vor.

 

 


Neuer Leiter in der Naturschutzgebietsverwaltung

Foto: NSG-Verwaltung

Dr. Jürgen Stein übergibt seinem Nachfolger Christian Starke die Verwaltung der Naturschutzgebiete „Wildnisgebiet Königsbrücker Heide“ und „Gohrischheide und Elbniederterasse Zeithain“

 

Im September 2024 verabschiedet sich Dr. Jürgen Stein nach 40 Dienstjahren in der staatlichen Naturschutz- und Forstverwaltung in den Ruhestand. Als Leiter übernahm er die wesentliche Verantwortung in den Schutzgebietsverwaltungen und bestimmte maßgeblich die Entwicklung der Gebiete. Am heutigen Tag (11.09.2024) übergab er in Anwesenheit von Staatsminister Wolfram Günther die Leitung der Naturschutzgebietsverwaltung an seinen Nachfolger. Christian Starke, zuletzt Leiter des Fachbereiches Naturschutz, Gebietsentwicklung und Forschung in der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz, übernimmt damit von ihm unter anderem die Verantwortung für Deutschlands erstes international anerkanntes Wildnisgebiet – die Königsbrücker Heide.

 

Die Pressemitteilung des Staatsbetriebes Sachsenforst finden Sie hier.

 

 


Neue Beschilderung an den Außengrenzen

Foto: NSG-Verwaltung

Waldbesucher werden seit September 2024 durch neue Schilder auf die Gebietsgrenzen des Wildnisgebiets Königsbrücker Heide sowie des Naturschutzgebiets Gohrischheide/Elbniederterrassen Zeithain aufmerksam gemacht.

 

Diese weisen einerseits auf den Verlauf der Grenzen des Schutzgebiets sowie das geltende Betretungsverbot hin. Das Verlassen der Wege und Betreten des Waldes sind aufgrund der Kampfmittelbelastung sowie des Naturschutzgedankens nicht gestattet.

 

Zuwiderhandlungen stellen eine Ordnungswidrigkeit dar und werden mit einem Bußgeld geahndet. Wir bitten um Beachtung.

 

 


Königsbrücker Heide erhält internationale Anerkennung als Wildnisgebiet

Foto: Dr. Torsten Bittner

Das Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide ist seit dem 23.August 2023 Wildnisgebiet nach den Kriterien der internationalen Naturschutzorganisation IUCN. Damit hat es als erstes Gebiet in Deutschland dieses Prädikat verliehen bekommen. Sachsens damaliger Umweltminister Wolfram Günther nahm die Anerkennungsurkunde aus der Hand des IUCN-Vertreters Dr. Eick von Ruschkowski in Königsbrück entgegen.

 

Die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) würdigt mit der Auszeichnung vor allem, dass rund 80 Prozent des über 7.000 Hektar großen Schutzgebiets der natürlichen Entwicklung überlassen bleibt. 

 

Die Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimasschutz, Umwelt und Landwirtschaft finden Sie hier.

 

Die Pressemitteilung des Dachverbandes Nationale Naturlandschaften e.V. finden Sie hier.