Das Wildnisgebiet Königsbrücker Heide

Das Wildnisgebiet Königsbrücker Heide liegt etwa 30 km nördlich der Landeshauptstadt Dresden im Nordostdeutschen Tiefland in der naturräumlichen Haupteinheit Oberlausitzer Heideland (D13). 

 

Das Gebiet wurde 1992 als Naturschutzgebiet einstweilig gesichert und 1996 als solches festgesetzt. Nach Neufassung der Schutzgebietsverordnung 2022 umfasst es eine Fläche von 7.036 Hektar, davon befinden sich 98 % im Eigentum des Freistaates Sachsen/ Sachsenforst. 

Das Schutzgebiet kennzeichnet seine Lage im Übergang vom Hügel- zum Tiefland und der Wechsel extrem trockener und feuchter Bereiche. Daraus resultiert die Vielgestaltigkeit der Lebensräume sowie der Reichtum an Pflanzen- und Tierarten.
Etwas Besonderes ist die über 50 km² große Kernzone, in der eine vom Menschen ungestörte natürliche Entwicklung abläuft. Langfristig kann so die Arten- und Formenvielfalt auf der großen, von Verkehrswegen unzerschnitten Fläche gesichert werden.

 

 

 

Einst befanden sich auf dem Areal des heutigen Schutzgebietes neun Orte

mit ihren Fluren. Die über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft ver-

änderte sich seit der Gründung des Truppenübungsplatzes (TÜP) Königsbrück im Jahr 1907 grundlegend bis zu ihrer vollständigen Auslöschung.

 

 

Das Naturschutzgebiet ist zugleich Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Gebiet) und Europäisches Vogelschutzgebiet (SPA-Gebiet) im Rahmen des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000.

 

Das Wildnisgebiet Königsbrücker Heide ist Mitglied der Nationalen Naturlandschaften e.V. und dessen Qualitätskriterien für Großschutzgebiete verpflichtet

 

Prozessschutz, Biotopmanagement und -pflege werden in der Königs-
brücker Heide nebeneinander, jedoch räumlich differenziert durchgeführt.
Deshalb wurde das Naturschutzgebiet in Zonen unterteilt. Diese erfüllen
ihrem Schutzzweck sowie den Entwicklungszielen
entsprechende Aufgaben, die einander ergänzen.
Begleitende wissenschaftliche Untersuchungen, Liegenschaftssanierung
und Umweltbildung sind weitere Aspekte zur Schutzgebietsentwicklung.